Am Mittwoch, dem 5.12.2018 wurde die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung Koblenz und Umgebung unter großem Interesse im Rahmen einer Feierstunde im Forum Confluentes eröffnet. Unter den anwesenden Gästen befanden sich neben Vertretern der Selbsthilfe auch Politiker der Kommunal- und Bundespolitik.
„Hinter uns liegt ein langer und mitunter sehr mühsamer Weg.“, resümierte Sandra Niggemann, die Leiterin der neuen Beratungsstelle. Dieser Einschätzung schlossen sich Alfons Polczyk, Leiter des Referats „Förderung der Teilhabe“ im Bundesministerium für Arbeit und Soziales und auch Josef Oster, Koblenzer Bundestagsabgeordneter der CDU an. Einen Schritt weiter ging Corinna Rüffer (MdB Bündnis 90/Grüne). Sie mahnte, dass trotz der nun insgesamt 29 eingerichteten EUTB-Beratungsangeboten in Rheinland-Pfalz auf Landesebene auch nach dem zehnjährigem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention auf der Bundesebene das Ziel einer inklusiven Gesellschaft noch einen langen Weg vor sich habe.
Damit war der Bogen geschlagen zu der folgenden Podiumsdiskussion und der zentralen Frage wie Teilhabe gelingen kann. Dabei lag ein besonderes Augenmerk auf der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes, der Rolle der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung und dem Stellenwert des Peer Counseling. Letzteres war insbesondere Sandra Niggemann und Barbara Vieweg, Geschäftsführerin des bifos e.V. und stellvertretende Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e.V. ein klares Anliegen.
Betrachtet man die Diskussion insgesamt, dann fiel der Begriff wie ein Zauberwort immer wieder: Vernetzung. Während es Alfons Polczyk und Barbara Vieweg vor allem um die bundesweite Vernetzung der Beratungsstellen ging, warb Dr. Markus König als weiterer Gesprächspartner für eine gezielte Vernetzung und eine unvoreingenommene Kommunikation und Kooperation zwischen Beratungsstellen und der zuständigen Verwaltung. Der Vernetzungsgedanke war auch in der abschließenden, angeregten Diskussion mit dem Publikum ein wesentlicher Aspekt ehe die Feierstunde mit der Ehrung von Grit Uhlemann und Christian Bayerlein ihren Abschluss fand. Der Feierstunde folgte am Nachmittag ein Tag der Offenen Tür in der Beratungsstelle, der ausgiebig für die Pflege und den Aufbau von Netzwerken genutzt wurde.
Allen Ratsuchenden und Interessierten stehen Sandra Niggemann und ihre Kollegen Boris Hehl und Tobias Krämer nun in der Beratungsstelle in der Stegemannstraße 5-7 mit Rat und Tat zur Seite. Die telefonischen Sprechzeiten sind täglich von 10 – 12.00 Uhr sowie dienstags und donnerstags zusätzlich 15.00 – 18.00 Uhr. In der Offenen Sprechstunde am Mittwoch kann ohne vorherige Anmeldung von 10.00 – 12.00 Uhr die Beratungsstelle (auch anonym) aufgesucht werden.
Ausdrücklich sei auch darauf hingewiesen, dass in der Beratungsstelle, die vom „der kreis“ – Club Behinderter und ihrer Freunde e.V. getragen wird, auch Beratung in Deutscher Gebärdensprache möglich ist. Alle Informationen zum deutschlandweiten Angebot der EUTBs (Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung) finden Sie unter: www.teilhabeberatung.de. Außerdem steht allen Ratsuchenden eine barrierefreie App zur Verfügung, wo ebenfalls Anliegen und Wünsche nach Beratungsterminen problemlos und unkompliziert an die jeweiligen EUTB-Stellen gerichtet werden können.
Die LAG Selbsthilfe Rheinland-Pfalz wünscht den Kolleginnen und Kollegen der EUTB Koblenz viel Glück sowie erfolgreiches Beraten und Vernetzen.
Bildbeschreibung: Auf dem Foto ist Publikum mit einer Podiumsdiskussion zu sehen. An der Diskussion nehmen teil, von links nach rechts: Dr. Markus König, Berater, Autor und Projektleiter gfa/public GmbH, Alfons Polczyk, Leiter des Referats „Förderung der Teilhabe“ im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Barbara Vieweg, Geschäftsführerin des bifos e.V. und stellvertretende Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben e.V. und Sandra Niggemann, Projektleitung EUTB Koblenz und Umgebung)