Zum Inhalt springen

Ziele setzen und umsetzen!

Bericht zur Fortbildungsreihe „Meine Ziele, meine Kommunikation“

Im Rahmen des von der DAK-Gesundheit geförderten Projektes „Selbsthilfe 2019“ haben Mitglieder der LAG SB RLP in den vergangenen Monaten an der Fortbildung „Meine Ziele, meine Kommunikation. Ziele und Rhetorik im Ehrenamt“ teilgenommen. Der Bedarf hierfür stellte sich im Rahmen einer Mitgliederumfrage heraus: Ehrenamtliche in der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe vertreten die Anliegen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und sind gefragt, deren Rechte einzufordern. Dabei ist Nachdruck genauso gefordert wie Diplomatie. Der Umgang mit unterschiedlichen GesprächspartnerInnen, Betroffenen oder Laien stellt ihre Dialogfähigkeit vor hohe Anforderungen. Und bevor Verhandlungen überhaupt aufgenommen werden, sollten die eigentlichen Ziele bestimmt und abgestimmt werden.  

Hier setzte das erste Modul der von Sybille Golte-Schröder durchgeführten Fortbildung an. Die zunächst auf ein Plakat geschriebenen Ziele der Seminarteilnehmerinnen wurden auf ihre Umsetzbarkeit überprüft und schnell wurde klar, dass Ziele wie „Teilhabe muss Alltag sein“ zu unspezifisch und für eine einzelne Person oder eine Selbsthilfeorganisation nicht realisierbar sind.

IMG 20190222 093305 Mit Hilfe des „SMART“-Modells wurden dann solche Ziele erarbeitet, die klar erreichbar, dem eigenen Handlungsspielraum angemessen, überprüfbar, realistisch und in einem überschaubaren Zeitraum umzusetzen sind. Folglich ging es darum zu ergründen, welche Ziele jede Person in ihrem persönlichen Umfeld überprüfbar erreichen kann und mit wem. Aufbauend darauf wurden in einer weiteren Übung mögliche Hürden („Stolpersteine“) und Zwischenziele („Meilensteine“) bei der Zielumsetzung benannt. Frau Golte-Schröder erklärte den Zweck der Übung wie folgt: „Stolpersteine sind vorhersehbar und deswegen auch überwindbar. Dann nämlich, wenn man sich rechtzeitig Gedanken über sie macht und die Hürden von Anfang an einplant. Dann frustrieren Hürden nicht, sondern können sogar unterwegs zum Ziel einen neuen Motivationskick geben.“

 

 

IMG 20190222 140655Im zweiten Modul wurden die Teilnehmerinnen dazu eingeladen, einen konstruktiven Kommunikationsstil zu erarbeiten, der bei Verhandlungen und Gesprächen im Zuge der Zielumsetzung angewandt werden sollte. Um Missverständnisse und Konflikte und somit einen negativen Gesprächsverlauf vorzubeugen, wurde u.a. das bewährte Kommunikationssystem zur gewaltfreien Kommunikation von Marshall B. Rosenberg getestet. In wie fern die Teilnehmerinnen die Theorie in Praxis umsetzen konnten, stellte sich im dritten Modul heraus. Vor laufender Kamera verhandelte jede Teilnehmerin das eigene gesetzte Ziel unter Berücksichtigung der Kommunikationsregeln mit fiktiven GesprächspartnerInnen. Anschließend wurde die Aufnahme gemeinsam mit der Gruppe angesehen und diskutiert, wobei der Einsatz der Körpersprache und die Frage, ob Verbindlichkeit geschaffen wurde, im Vordergrund standen. Die Teilnehmerin Christina Fuchs schilderte die gemachten Erfahrungen stellvertretend für die Gruppe wie folgt: „Rollenspiel um Dialogformen an unterschiedlichen Themen der Selbsthilfe vorzutragen, wurde als sehr positiv empfunden. Positiv war auch die Gruppenstärke. Kommentare und Anmerkungen konnten direkt vorgetragen werden. Der Übungsleiterin gelang es die gute Stimmung zu verstärken, so dass jeder Teilnehmer sein Vorhaben locker präsentieren und in der Wirkung korrigieren und verbessern konnte.“ Das Fazit von Frau Golte-Schröder selbst lautete: „Erfolgreich verhandeln macht Spaß und bringt Erfolg“.